Das Objekt liegt im Leipziger Stadtteil Reudnitz und ist mit dem PKW nur ca. 5 Minuten vom Stadtzentrum entfernt. Im Westen grenzt es an das Leipziger Brauhaus zu Reudnitz, Heimat des deutschlandweit erfolgreichen Sternburg Bieres. Das Universitäts-Klinikum Leipzig, der Botanische Garten und der Friedenspark sind ca. 500 bis 800 Meter entfernt. Der „Lene-Voigt-Park“ mit verschiedenen Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten befindet sich eine Querstraße weiter in unmittelbarer Nähe. Öffentliche Verkehrsmittel sind in ca. 200 bis 400 Metern fußläufig erreichbar.
Als Druckereigebäude in den Kriegsjahren 1915/16 erbaut, gehört es zu den letzten Neubauten des damals boomenden Leipziger Buch- und Verlagswesens sowie der dazugehörigen Industrie. Es entstand am Rande des sogenannten Graphischen Viertels im Leipziger Osten, das bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eines der weltweit bedeutendsten Zentren der Buchindustrie war.
Damit das Haus auch in höheren Etagen die Last der schweren Druckermaschinen tragen konnte, wurde es in für damalige Verhältnisse hochmoderner Pfeilerbauweise aus Stahlträgern und Stahlbeton gebaut, was schließlich auch die repräsentative Front mit den großen Fenstern ermöglichte, die dem Gebäude seinen einzigartigen Charme verleiht. Bauherr war Gustav Vogel, der mit seiner Verlagsanstalt Vogel und Vogel G.m.b.H. zunächst auch die Geschicke des Hauses leitete. Unter dem Namen Fortschritt G.m.b.H. druckte man unter anderem Zeitschriften für die noch junge KPD. So etwa vom 11. April bis 8. Mai 1919 die von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg ins Leben gerufene „Rote Fahne“, die redaktionell vom späteren Widerstandskämpfer Georg Schumann betreut wurde.
Überstand Leipzig den Ersten Weltkrieg noch weitgehend unbeschadet, musste es in den letzten Jahren des Zweiten Weltkrieges schwere Luftangriffe über sich ergehen lassen. Bei den beiden Bombennächten am 4. Dezember 1943 und am 27. Februar 1945 wurde das Graphische Viertel zu mehr als 70 Prozent zerstört. Anders als etwa das Nachbargebäude auf dem Gelände des heutigen Parkplatzes, kam die Druckerei ohne schwere Beschädigungen davon, sodass nach Kriegsende die Arbeit durch die Oswald Schmidt G.m.b.H. wieder aufgenommen werden konnte. In den fünfziger Jahren übernahm der bedeutende VEB Offizin Andersen Nexö die Geschäfte des Hauses und führte sie bis zur Deutschen Wiedervereinigung 1989/90 fort. 1994 wurde das Gebäude teilsaniert, bevor es von 1997 bis 2010 das wertvolle Archiv der Universität Leipzig beherbergte. Nachdem das Universitätsarchiv wegen Platzmangels auszog, wurde das mittlerweile denkmalgeschützte Gebäude einer gründlichen Sanierung unterzogen. Nach hundert Jahren bewegter Geschichte ist die Druckerei heute wieder Bestandteil des Leipziger Verlagswesens und dient u.a. dem Auerbach Verlag als Firmensitz. Mehrere akustisch optimierte Räume sind dabei das optimale Testumfeld für die HiFi-Freunde.